Die Elektronik-Serie EE 1000 kann in eine 1. Generation, eine kurze Übergangsphase und die 2. Generation unterteilt werden. Sie unterscheiden sich im wesentlichen durch das Design der Kastendeckel und Anleitungen. Die 2. Generation zeichnet sich zudem durch eine deutlich größere Vielfalt an Grund- und Ergänzungskästen aus. Die Kästen aus allen Perioden sind jedoch untereinander völlig kompatibel geblieben.
In der Elektronik-Serie EE 1000 ist außerdem zu beachten, dass es prinzipiell zwei Baukastenreihen sind:
Die Reihe mit dem kleinen Chassis besteht aus EE 1050, EE 1051 und EE 1052. Sie wurde auch als Compact- oder Junior-Serie bezeichnet. Diese Baukästen sind im Umfang mit den Vorgängern aus den Serien EE 10 und EE 20 in etwa vergleichbar.
In der Gesamtheit sind die drei Junior-Kästen auch mit dem größeren Grundkasten EE 1003 vergleichbar. Wegen der kleineren Bauplatte ist jedoch kein weiterer Ausbau mit dem EE 1004, EE 1005 und späteren Ergänzungen der Serie EE 1000 möglich.
Die vollständige Ausbaufähigkeit vom kleinsten bis zum größten Elektronik-Baukasten wurde erst mit der Serie EE 2000 eingeführt.
Wesentlich beliebter war der Grundkasten EE 1003 mit dem großen Chassis. In der Übergangsphase wurde dieser Kasten auch geteilt in zwei Kästen (EE 1010 und EE 1011) angeboten.
Gegenüber der Vorgängerserie EE 20 sind folgende Verbesserungen zu erwähnen:
Die 1. Generation der Serie EE 1000 hat im Jahr 1967 die Serie EE 20 abgelöst.
Die kleine Reihe der Compact- oder Junior-Serie war von Anfang an vollständig vorhanden.
Alle drei Compact- oder Junior-Kästen der 1. Generation haben die gleichen Abmessungen und sehen sich auf den ersten Blick zum verwechseln ähnlich. Die Kastennummer ist nur auf den Schmalseiten der Kartons ablesbar. Einen deutlichen Aufdruck auf dem Kastendeckel erhielt der Grundkasten EE 1050 in der Übergangsphase. Die Ergänzungskästen erst in der 2. Generation.
Mit dem kleinen Grundkasten EE 1050 können 12 Geräte gebaut werden. Die Anleitung enthält aber bereits alle 24 Geräte, die zusammen mit den beiden Ergänzungskästen möglich sind.
Der Ergänzungskasten EE 1051 enthält unter anderem einen Lautsprecher und ermöglicht insbesondere neue Geräte aus der NF-Technik. In der Kombination mit dem EE 1050 können weitere 6 Geräte gebaut werden.
Der Ergänzungskästen EE 1052 enthält zusätzliche Bauteile aus der Radio-Technik. In der Kombination mit dem EE 1050 und EE 1051 können wiederum 6 neue Geräte gebaut werden. Ohne den EE 1051 sind zunächst nur 3 weitere Geräte möglich.
Mit dem großen Grundkasten EE 1003 können von Anfang an 24 Geräte gebaut werden. Die Schaltungen sind aber nur teilweise mit den 24 Geräten aus dem EE 1050, EE 1051 und EE 1052 identisch. Für zusätzliche Experimente mit dem EE 1003 kann somit auch die Anleitung der Junior-Serie eine interessante Alternative sein.
Der Ergänzungskasten EE 1004 ermöglicht 10 weitere Geräte, insbesondere aus der NF-Technik. Mit dem EE 1004 hielten auch wieder Germanium-Transistoren Einzug in die Serie EE 1000. Für Endstufen wurde der Typ AC 132 beigelegt. Die möglichen Geräte sind nicht in der ursprünglichen Anleitung des EE 1003 abgehandelt, da die Ergänzungskästen ja erst später erschienen. Die Ergänzungen der ersten Generation enthalten deshalb eine mehrsprachige Beilage mit den zusätzlich möglichen Experimenten.
Auch der EE 1005 ermöglicht 10 weitere Geräte. Hauptthema ist hier die HF- und Radio-Technik. Der EE 1005 ist völlig unabhängig vom EE 1004 verwendbar. Die Zusatzanleitung enthält keine Geräte, für die ein EE 1004 erforderlich wäre.
Serie EE 1000 (1. Generation) | ||||
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EE 1004 | EE 1005 | |||
EE 1051 | EE 1052 | EE 1003 | ||
EE 1050 |
Die kleine Serie aus EE 1050, EE 1051 und EE 1052 ist in der technischen Ausstattung mit dem größeren Grundkasten EE 1003 vergleichbar. Geringe Unterschiede gibt es in der Bestückung mit Widerständen und Kondensatoren. Wegen des kleineren Chassis ist der weitere Ausbau mit EE 1004 und EE 1005 aber nicht möglich.
Die kurze Übergangsphase 1969/1970 entspricht dem Zeitraum, als die weitere Entwicklung der Experimentierkästen von Philips Holland an Philips Deutschland übertragen wurde.
In der Elektronikserie erhielten die beiden Grundkästen EE 1050 und EE 1003 zunächst ein neues Deckeldesign. Der Inneneinsatz und Inhalt blieb aber offenbar unverändert. Von den Ergänzungskästen (EE 1051/52 sowie EE 1004/05) sind keine Varianten aus der Übergangsphase bekannt. Auch die Anleitungen entsprachen noch der ersten Generation. Den letzten Kästen der Übergangsphase haben aber möglicherweise schon die überarbeiteten Anleitungen für die zweite Generation beigelegen.
Nur in der Übergangsphase gab es von Philips die beiden kurzlebigen Kästen EE 1010 und EE 1011, die zusammen einem EE 1003 entsprechen. Sie wurden in keinem mir bekannten Katalog vorgestellt. In sehr seltenen Online-Auktionen habe ich diese Kästen und die entsprechenden Quelle-Labore mit drei verschiedenen Anleitungen gesehen:
Die zuerst und zuletzt genannte Anleitung hat vermutlich nur dem EE 1011 beigelegen, denn nur in der Kombination der beiden Kästen können die 24 Geräte aus den EE 1003 Anleitungen gebaut werden. Diese Anleitungen enthalten nicht die 12 separaten Geräte, die mit dem EE 1010 alleine zu bauen sind. Außerdem fehlen in diesen Anleitungen die Stücklisten für EE 1010/11.
Dem EE 1010 muss die rechts gezeigte Anleitung beigelegen haben. Sie enthält zusätzlich die 24 Geräte, die erst in Kombination mit dem EE 1011 oder mit dem EE 1003 möglich sind.
Wenn diese Anleitung in der Geburtsstunde noch nicht verfügbar war, muss zumindest ein dünnes Heft mit den Stücklisten für EE 1010/11 beigelegen haben. Außerdem die Beschreibung zu den 12 separaten Geräten, die mit dem EE 1010 alleine zu bauen sind. Für den EE 1010 gab es 12 eigene Verdrahtungspläne und 2 separate Frontkarten!
Gegen Ende der Übergangsphase gab es auch überarbeitete Bauformen der Haarnadelfedern und des Tastschalters.
Serie EE 1000 (Übergangsphase) | ||||
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EE 1004 | EE 1005 | |||
EE 1051 | EE 1052 | EE 1011 | EE 1003 | |
EE 1050 | EE 1010 | |||
Die kursiv gekennzeichneten Kästen blieben in der Übergangsphase unverändert. Der EE 1010 entsprach zusammen mit der Erweiterung EE 1011 exakt dem großen Grundkasten EE 1003 und konnte deshalb genauso mit dem EE 1004 und EE 1005 ausgebaut werden.
In der 2. Generation von 1970 bis 1973 wurde der EE 1010 und EE 1011 nicht mehr von Philips angeboten. Identische Kästen gab es aber weiterhin von Quelle. Übrig gebliebene Kartons vom EE 1010 und EE 1011 wurden umgefaltet (Bildseite nach innen) und für Ersatzteillieferungen und zuletzt auch für Ergänzungskästen verwendet. Auch der Kasten EE 9050 (zum Übergang von der Serie EE 1000 auf die Serie EE 2000) wurde in diese umgestülpten Kartons gepackt. Alle übrigen Experimentierkästen erhielten neue Kartons, die denen der Übergangsphase sehr ähnlich sehen.
Ebenso wurden alle Anleitungen überarbeitet. Die drei Einzelanleitungen zum EE 1003, EE 1004 und EE 1005 wurden zusammengefasst und mit dem Buch "Technische Erläuterungen" ergänzt.
Die "Technischen Erläuterungen" wurden auch der neuen Anleitung zum EE 1050/51/52 beigepackt.
1972 wurde die Serie EE 1000 um vier neue Experimentierkästen ergänzt:
Der Ergänzungskasten EE 1006, der mit einem neuen Anleitungsbuch an eine selbstständige Arbeitsweise heranführt. Viele Schaltungen setzen nur den EE 1003 voraus. Trotzdem ist das Vorhandensein der Kästen EE 1004 und EE 1005 sehr empfehlenswert, da bei den Schaltungen nicht vermerkt ist, ob Teile aus diesen Kästen benötigt werden.
Das große Elektronik-Labor EE 1000 mit allen Bauteilen und Anleitungen des Grundkastens EE 1003 und der Ergänzungskästen EE 1004, EE 1005 und EE 1006. Die Einzelteile sind in einen geräumigen und stabilen Koffer aus grauem Kunststoff einsortiert. Die Abbildung zeigt nur die Banderole aus Papier, die um den Koffer gelegt ist.
Der berühmte EE 1007 mit der Bildröhre im durchsichtigen Gehäuse. Dieser Kasten kann direkt mit dem EE 1003 kombiniert werden. Teile aus den Ergänzungskästen EE 1004, EE 1005 oder EE 1006 sind hierzu nicht erforderlich. Für das Verständnis der teils sehr umfangreichen Schaltungen ist das vorherige Durcharbeiten dieser Kästen aber unbedingt zu empfehlen.
Der EE 1008 zur Ergänzung des EE 1007 bis zum Fernsehempfänger. Die Behandlung des Fernsehers erfolgt weniger auf Bauteilebene, sondern es wird auf fertige Industrie-Baugruppen zurückgegriffen. Dies entspricht durchaus der Arbeitsweise in den Entwicklungslabors der Unterhaltungselektronik. Bei einem so komplexen Gerät kommt es nicht unbedingt darauf an, die Wirkungsweise einzelner Verstärkerstufen zu verstehen. Viel wichtiger ist das Verständnis für das Zusammenspiel der erforderlichen Baugruppen! Diese beiden Flaggschiffe von Philips wurden 1974 praktisch unverändert in die neue Elektronik-Serie EE 2000 übernommen.
1973 wurde die Serie EE 1000 schließlich noch um den kleinen EE 1040 ergänzt. Die Deckelabildung und das Titelbild der Anleitung zeigt noch eine Grundplatte aus Hartfaser, wie im EE 1050. Der Kasten ist aber bereits mit einer Lochplatte aus Kunststoff bestückt. Mit dem EE 1040 wurden außerdem die farbigen Transistor-Platinen eingeführt. In der Serie EE 1000 stand dieser Kasten völlig isoliert neben den anderen Kästen. Im folgenden Jahr wurde er aber unverändert als voll ausbaufähiger EE 2040 in die Nachfolgeserie EE 2000 integriert.
Serie EE 1000 (2. Generation) | |||||||
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VHF Kanalwähler | |||||||
EE 1008 | |||||||
EE 1007 | |||||||
EE 1006 | EE 1000 | ||||||
EE 1004 | EE 1005 | ||||||
EE 1051 | EE 1052 | EE 1003 | |||||
EE 1050 | EE 1040 |
Der VHF-Kanalwähler wurde separat zum EE 1008 angeboten. Er war für Wohngebiete bestimmt, in denen ein UHF-Empfang nicht möglich ist. Auf dem VHF-Band war dann zumindest das Fernseh-Programm der ARD zu empfangen.