Die Philips Physik-Kästen wurden ab 1971 erstmals in einem Katalog vorgestellt. Das älteste mir bekannte Anleitungsbuch zu einem PE 1501 stammt jedoch schon aus dem Jahr 1970 und könnte als Indiz gelten, dass der PE 1501 bereits ab 1970 angeboten wurde. Bei den Experimentierkästen zur Physik wurde die bei den Chemiekästen bewährte Zusammenarbeit mit Fachpädagogen und Schulen fortgesetzt. In den Anleitungsbüchern sind auch hier die Schlussfolgerungen und Ergebnisse kursiv gedruckt und können zum Vergleich mit den selbst gefundenen Erkenntnissen zunächst abgedeckt werden.
Serie PE | ||||||||
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PE 1500 | ||||||||
PE 1501 | PE 1502 | |||||||
PE 1550/55 | PE 1540 |
Der erste Philips Experimentierkasten zur Physik war der gerade genannte PE 1501 zu den Themen Magnetismus, Elektrizität und Nachrichtentechnik. In diesem Kasten wurden erstmals Bauplatten aus blauem Kunststoff zum Aufbau der elektrischen Geräten verwendet. Sie sind jedoch nicht mit den späteren Lochplatten der Elektronikkästen identisch, sondern haben eine besondere Form zum Aufbau von Telefonen und spezielle Vertiefungen zum halten von Kompass, Magneten und Motorbauteilen.
1972 kamen zwei weitere Physik-Kästen hinzu:
Der PE 1502 behandelt die Themen: "Wärme und Kälte", "Akustik - die Lehre vom Schall" und "Optik - die Lehre vom Licht". Etwa 1975 wurde dieser Kasten noch um das Thema "Flugtechnik - Mechanik der Gase" ergänzt. Hierzu wurde der Kunststoff-Einsatz geändert und dichter gepackt. Die äußeren Abmessungen und das Deckelbild blieben offenbar unverändert. Die erste Katalogabbildung von einem Kasten mit Luftschraube und Seilzugwinde ist mir aus dem Katalog von 1977 bekannt.
Am Physik Lehrbaukasten PE 1550 zeigt sich die Zusammenarbeit mit Schulen besonders deutlich! Die mehrteilige Anleitung wurde in Form von DIN-A4 Schulheften herausgegeben. Darin sind die Themen "Wir messen", "Das Thermometer", "Magnet und Kompass", "Das Wasser", "Elektrischer Strom", "Die Luft", "Das Licht" und "Töne und Geräusche" nach den damals geltenden Lehrplänen behandelt. Die gefundenen Erkenntnisse und Antworten auf die gestellten Fragen werden direkt in die Hefte eingetragen. Für Grundschulen wurde dieser Lehrbaukasten auch als Klassensatz PE 1555 für 10 Schülergruppen angeboten. Für den Lehrer war noch ein 11. Satz Anleitungen enthalten.
Ab 1979 hat der große PE 1500 die beiden Vorgänger PE 1501 und PE 1502 abgelöst. Dabei wurden auch die Themen überarbeitet und aktualisiert: "Wärme und Kälte", "Akustik - die Lehre vom Schall", "Fliegen und Gleiten", "Vom Magnetismus", "Elektrizität", "Elektrostatik", "Optik - die Lehre vom Licht". Diesem Baukasten war unter anderem ein Drehspulmesswerk und eine Solarzelle beigelegt. Alle mir bekannten Kästen haben einen rot-gelben Aufkleber, der aber in keinem Katalog gezeigt wird:
Neu! mit Solar-Technik
Der 1980 erschienene PE 1540 befasst sich ausschließlich mit der Elektrotechnik. Er richtet sich an Kinder ab etwa 10 Jahren. Es werden die Themen Magnetismus, Elektrizität und Elektrostatik behandelt. Das Anleitungsbuch ist in weiten Teilen mit der Anleitung aus dem PE 1500 identisch. Neu hinzu kamen Experimente mit einer fertig aufgebauten elektrischen Klingel und die Bauanleitung für einen 3-poligen Gleichstrommotor.
Physikalische Themen werden übrigens auch in zwei Philips-Kästen der EE 3000 Mach Mit Serie behandelt. Es sind der EE 3071 "Alarm im Kratermoor von Lakor" (Elektrotechnik - Stromkreis) und der EE 3073 "Markus mit den drei Augen" (Optik - Fotografie). Diese Kästen enthalten einige exklusive Bauteile, wie Summer oder Dunkelkammer-Geräte.
Die Philips Physikkästen wurden ab 1985 durch die Serie 6500 von Schuco abgelöst.