1989 hatte Schuco mit der Modulserie ein völlig anders gestaltetes Elektronik-System vorgestellt. Im Gegensatz zu den Knotenrastersystemen mit Lochplatten und beliebig einsetzbaren Klemmen für die Bauteile, sind hier die Bauteile auf Platinen (die Module) gelötet und werden durch Drähte miteinander verschaltet. Ein ähnliches Konzept gab es von Philips bereits im Jahr 1981 mit der Serie ET.
Für solche fest vorgegebenen Bauteilanordnungen hat sich der Begriff "Geschlossenes Verdrahtungssystem" eingebürgert. Die Urform dieser Systeme geht auf die Experimentierkoffer des japanischen Herstellers Gakken zurück. Sie wurden in Deutschland unter verschiedenen Handelsnamen angeboten, zum Beispiel von ITT Hobby Kits, Lindy und Neckermann. Die wesentlichen Nachteile dieser geschlossenen Systemen sind:
Natürlich hat ein geschlossenes Verdrahtungssystem auch Vorteile:
Mit den soeben beschriebenen Experimentierkoffern hat das Schuco Modulsystem kaum noch Gemeinsamkeiten. Die systembedingten Nachteile geschlossener Verdrahtungssysteme sind hier durch konstruktive Maßnahmen nahezu eliminiert:
Zur Stromversorgung der Modulbox ist alternativ das 6155 Steckernetzteil verwendbar. Es liefert 9 V Gleichspannung bei maximal 350 mA. Solange keine D Module zum Einsatz kommen, ist auch das Vorgängermodell 6150 für maximal 150 mA völlig ausreichend. Ansonsten müssen immer 6 Babyzellen bereit gehalten werden.
Die Grundbox enthält einen Verpolungsschutz mit Si-Diode und Feinsicherung 0,8 A (träge), sowie einen Elko von 470 µF zum Puffern der Betriebsspannung.
B 12 - C 18
B 15 - P 3
C 20 - DR 29
C 38 - P 4
C 39 - DR 11
C 40 - DL 11
DR 7 - DR 23
DR 8 - DR 9
DR 10 - DR 17
DR 18 - DL 29
DL 7 - DL 23
DL 8 - DL 9
DL 10 - DL 17
Die Steckkontakte auf den Modulen und im Pult sind deutlich lesbar mit fortlaufenden Nummern gekennzeichnet. Die Schaltanweisungen für die Versuche erfolgen nach einem einfachen Muster. Zum Beispiel: A 12 - A 16. Diese einzelne Leitung vom Anschuss 12 zum Anschuss 16 auf dem Modul A genügt, um die grüne LED auf dem Modul A zum leuchten zu bringen.
Die Steckkontakte der anderen Module sind entsprechend mit B, C, D und U bezeichnet. Pultanschlüsse haben ein vorangestelltes P. Bei Schaltungen mit zwei D Modulen werden diese DL und DR (für Links und Rechts) genannt. Im Kasten befindet sich das vollständige Verdrahtungsschema für einen 4stelligen Dezimalzähler bis 9999.
Zur Einführung im Jahr 1989 wurden zwei Grundkästen, ein Aufbauset und der UKW Zusatz im Katalog vorgestellt. In der Preisliste wurde die Lieferbarkeit dieser Kästen für Ende 1989 angekündigt. Die Erstauflagen der Anleitungen enthalten jedoch einen Datumscode von 1990.
Serie 6000 (Modul) | |||
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Netzgerät 6150 / 6155 |
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UKW-Modul 6381 Zusatzstufe für B, C, D Anleitung in der Grundbox |
Modul D 7-Segment 6384 Zusatzstufe für D Anleitung im Aufbauset C-D |
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Modul D 6284 Aufbauset C-D |
6174 |
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Modul C 6283 Aufbauset B-C |
Modul Electronic C 6173 |
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6282 Aufbauset A-B |
Modul Electronic B 6172 |
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6171 |
Das Diagramm zeigt die Serie zum Zeitpunkt der größten Vielfalt. Die
hier grau und durchgestrichen dargestellten Grundstufen
A und D, sowie das Aufbauset A-B hat es vermutlich nicht gegeben.
Die Anleitung A/B enthält aber Hinweise, dass ein kleiner Grundkasten 6171 A zumindest angedacht war.
Die später hinzugefügten Baukästen sind in keinem mir bekannten Katalog vorgestellt. In meinem Fundus gibt es lediglich eine Preisliste für 1991, auf der die Kästen 6284 und 6384 erwähnt sind.
Der auf dem Diagramm gezeigte Grundkasten D soll nur den stufenförmigen Aufbau der Serie verdeutlichen. Meines Wissens war die Stufe D nur als Aufbauset erhältlich. Die Erstauflage der Anleitung D hat einen Datumscode von 1992.
Weitere Kästen sind im Modulsystem nicht mehr erschienen. Das System konnte sich nicht durchsetzen und wurde sogar von der Vorgängerserie 6000 ABC überlebt.