Kasten | 6400 |
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Altersempfehlung | Jugendliche ab 14 Jahre |
Angebotszeitraum | 1983 - 1986 |
Ehemalige Preisempfehlung | 1983: DM 449,00 |
Vorgänger | Serie CL |
Nachfolger | - |
Ergänzung für | - |
Ausbau mit | Erweiterungen waren geplant, sind aber nicht erschienen. |
Kästen und Abmessungen | |
60 x 41 x 10 cm³ 1983 |
6400. | Bauteil | Wert | Menge | |
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1004 | Widerstand | 100 Ω | 1 | |
4 700 Ω | 1 | |||
47 000 Ω | 1 | |||
1005 | Folienkondensator | 100 nF | 1 | |
1006 | Elektrolytkondensator | 10 µF | 1 | |
1010 | Lichtempfindlicher Widerstand | 1 | ||
1014 | Lampe | 6 V; 50 mA | 1 | |
1017 | Isolierter Draht | 4 m | ||
1026 | Lampenfassung | E 10 | 1 | |
1101 | Flachsteckhülse 1 | (2) - | ||
2051 | Stiftkontakt | 18 | ||
2057 | Gummitülle | 18 | ||
2515 | Lautsprecher 1 | 15 Ω | (1) - | |
2523 | Abdeckhaube | 2 | ||
2526 | Klemme | 25 | ||
2531 | Steckernetzteil | 9 V, 350 mA 2 | 1 | |
2532 | Programm-Kassette | 1 | ||
2533 | Überspielkabel | 1 | ||
2534 | Knopfaufsatz für Schiebeschalter | 1 | ||
2535 | Mikrocomputer komplett. Gehäuse in einem hellen silber-metallic Farbton | 1 | ||
2538 | Lautsprecher mit Anschlussdraht 1 | (-) ? | ||
2546 | Transistor auf weiß bedruckter Platine | BC 548 | 1 | |
2548 | Pultplatine B mit: 13-polige Federleiste Netzteilbuchse (Klinke 2,5 mm) rote Leuchtdiode Vorwiderstand 470 Ω Schiebeschalter Tastschalter Potentiometer 10 kΩ 2-polige Federleiste |
1 | ||
2549 | Gehäuse, Sonderausführung in einem hellen silber-metallic Farbton | 1 | ||
2550 | Rahmeneinsatz B 1 | (1) - | ||
2551 3 | Grundplatte, schwarz | 1 | ||
2552 | Frontplatte B, Sonderausführung in einem hellen silber-metallic Farbton | 1 | ||
2554 | Zeigerknopf | 1 | ||
2559 | Rahmeneinsatz B 1 | (-) ? | ||
2560 3 | Blechschraube 1 | 2,9 x 9,5 mm | (11) 7 | |
2561 3 | Unterlegscheibe 1 | 3 mm | (4) - | |
2571 | Anleitungsbuch | 6400 | 1 | |
1 Späteren Baukästen hat möglicherweise der Lautsprecher mit Anschlussdraht beigelegen. Dieser Lautsprecher wird einfach in den etwas anderen Rahmeneinsatz eingesteckt. Dadurch werden die Flachsteckhülsen und Unterlegscheiben nicht benötigt. Ebenso sind 4 Schrauben entbehrlich. 2 Die in der Liste angegebenen technischen Daten zu dem Steckernetzteil sind der Anleitung entnommen. Dieses Netzteil hat aber anscheinend nur einer kleinen Produktionsserie beigelegen. In den meisten mir bekannten Baukästen war ein Steckernetzteil mit 8 V / 400 mA enthalten. So steht es auch auf der Verpackung des MC 6400. 3 Es ist generell zu beachten, dass den Ersatzteilnummern des Mikrocomputer Master Lab die vierstellige Nummer 6400 vorangestellt ist. In den meisten Fällen ist die eigentliche Teilenummer mit den üblichen 349. Nummern identisch. Ausnahmen bilden die schwarze Grundplatte, die Schrauben und die Unterlegscheiben. Bei der Grundplatte kann es ein Druckfehler sein - 2551 statt 2521. Die Schrauben hatten in anderen Kästen die Nummer 349.2610. Die Unterlegscheiben vermutlich die Nummer 349.2611. "Vermutlich" deshalb, weil mir keine Erstauflage der Anleitung zum Basis Lab vorliegt. Dann ließe es sich bestimmt verifizieren. |
Das 6400 Microcomputer Master Lab wurde zusammen mit der Elektronikserie 6000 ABC im Jahr 1983 vorgestellt. Es zierte die Titelseite des letzten Philips und ersten Schuco Experimentierkatalogs und belegte auch die erste Doppelseite in den Broschüren. Im Vergleich mit seinen Mitbewerbern von Busch und Kosmos war das Master Lab in der Grundausstattung überraschend umfangreich und komplett. Ein Kassetten-Interface ist bereits on-board. Der Arbeitsspeicher ist mit 1 KB für das eintippen von Maschinencode recht üppig bemessen. Das Netzteil gehört genauso zum Lieferumfang wie das Überspielkabel zum Anschluss des Kassettenrecorders. Sogar ein vollständiges Elektronik-Experimentierset mit separater Experimentierbox war enthalten. Ebenso eine Kassette, die schon mit 5 Programmen bespielt ist.
Nur der Kassettenrecorder selbst war nicht dabei. Aber der gehörte in der damaligen Zeit zur Grundausstattung in jedem Kinderzimmer. Leider in vielen Fällen auch ein Fernsehgerät und ein Heimcomputer. Die Commodore Brotkästen VC-20 und C64, sowie die Atari Modelle 600XL und 800XL eroberten die Herzen der Jugend im Sturm und waren auch nicht teurer als das Master Lab.
Für die Erwachsenen hatte Apple im Jahr 1983 mit dem Modell Lisa schon mal vorgemacht, wie rund ein Jahrzehnt später die Benutzeroberfläche eines Computers generell aussehen sollte. Nur Informatik-Professoren und ihre Studenten hielten noch ein paar Jahre länger wacker an den Befehlszeileninterpretern ihrer UNIX-Maschinen fest. Mit dem fünfstelligen Preis fand Apples Lisa aber nur Einzug in einige Chefbüros. Gerüchten zufolge wurden die nicht verkauften Lisas nach Einführung des Nachfolgers Macintosh (kurz: Mac) auf einem eigens dafür angeschafften Grundstück vergraben. Computerbegeisterte Normalbürger begnügten sich in der Regel mit Z80 Maschinen und dem Betriebssystem CP/M, kurz darauf auch mit MSX. In der Geschäftswelt hatte IBM mit den Modellen PC und XT bereits das Betriebssystem DOS etabliert und stand mit dem AT in den Startlöchern.
Denkbar schlechte Voraussetzungen für Lernsysteme, wie das Master Lab. Man musste zu jener Zeit kein Prophet sein, um vorherzusehen, dass sich die PC-Schiene (mit der Power von IBM) auf breiter Linie durchsetzen wird. So ist es kein Wunder, dass damals jeder Computerfreak sein Geld für einen PC angespart hat. Erschwerend für das Master Lab kam hinzu, dass sich Philips und Schuco sehr bedeckt hielten, welche CPU eingebaut ist und inwieweit ein Ausbau des Systems geplant war. Denn der Schock saß tief, dass im bereits bekannten Busch 2090 Lernsystem ein selbst für damalige Verhältnisse völlig veralteter 4 Bit Mikrocontroller zum Einsatz kam.
Vom gleichzeitig mit dem Master Lab erschienen Kosmos CP1 war bekannt, dass darin der bis heute gut bekannte 8 Bit Mikrocontroller 8049 von Intel verbaut ist. Allerdings abgeschirmt durch eine virtuelle Maschine. Da wurde also nicht der 8049 programmiert, sondern ein Pseudo-Prozessor mit einem sehr speziellen Befehlssatz (nur rund 20 Befehle) und einer äußerst eigentümlichen Speicherstruktur. Von den insgesamt vorhandenen 4 KB RAM blieben gerade mal 128 Speicherzellen zu 14 Bit (6 Bit für den Befehl und 8 Bit für Daten) für den Anwender übrig. Der große Rest wurde von der Simulationssoftware verbraten.
Im Nachhinein ist Philips zu bescheinigen, dass mit dem Master Lab der einzig richtige Weg eingeschlagen wurde. Ein System mit einem echten 8 Bit Mikroprozessor, dem INS 8070. Ohne Tricks und doppeltem Boden! Das setzt natürlich voraus, dass man bereit sein muss, sich ausgiebig mit dem dualen und hexadezimalen Zahlensystem zu beschäftigen. Mit der didaktisch geschickten Anleitung gelingt das ohne Schwierigkeiten. Trotzdem war die in Frage kommende Zielgruppe für dieses System ziemlich klein. Das Master Lab hat sicherlich den Weg zu einigen Vollblutelektronikern gefunden. Und sei es nur wegen dem Gehäuse, das sich hervorragend neben den Experimentierboxen der Serie 6000 ABC einreiht. Das wird auch der einzige Grund sein, warum das Master Lab bei Sammlern heute so begehrt ist. Aus Sicht der Hersteller waren die Mikrocomputer-Lehrsysteme ein Flop. Lediglich das zwei Jahre zuvor vorgestellte Microtronic Computersystem 2090 von Busch dürfte eine etwas größere Verbreitung gefunden haben.
Serie 6400 | |||||
Master Lab 6400 |
Trafo 6455 |
Ton 6491 |
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Töpferei 6401 |
6402 |
Ein Kastendiagramm zur Serie 6400 erübrigt sich eigentlich. Das Master Lab ist als in sich abgeschlossen zu betrachten. Erweiterungen wurden nicht offiziell angeboten. Aus der Anleitung geht nur hervor, dass eine Speichererweiterung im Adressbereich FF00h...FFFFh geplant war. Also der Bereich, der über die direkte Adressierung anzusprechen ist.
Am LI-Hamburg hatte Herr Erhard Meyer (der Autor der Anleitung) schon vor der Markteinführung des Master Lab an einer Erweiterung gearbeitet. Die Labormuster sind mit dem INS 8154 bestückt. Mir vorliegende Unterlagen machen den Eindruck, als ob das System im gymnasialen Physik/Informatik/Technik-Unterricht im Einsatz war. Zu dieser Erweiterung gehörte offenbar eine separate Ampelplatine. Andere Beispiele setzen anscheinend einen Fischertechnik Baukasten voraus. Diese Informationen und einen kompletten MC 6400 (mit Erweiterung) erhielt ich von Herrn Reinhard Brandt. Auf diesem Wege nochmals ganz herzlichen Dank! Er hatte das Vergnügen, zu seiner Pensionierung den Restbestand der Master Labs am Landesinstitut für Lehrerfortbildung "entsorgen" zu dürfen. Ausführliche Infos werde ich demnächst zu einem Extra aufbereiteten.
Nach Durchsicht diverser Unterlagen von Herrn Meyer und von National Semiconductor komme ich zu dem Schluss, dass wohl ein Endausbau zu einem BASIC System geplant war. Ursprünglich durch Austausch der CPU gegen einen INS8073, in der finalen Version aber durch EPROM-Austausch. Das dazu erforderliche, separate ASCII Terminal hätte man wahrscheinlich an der DIN Buchse für den Kassettenrekorder anschließen können.
Ein Master Lab gab es übrigens auch von Quelle. Dort ist es aber nur eine andere Bezeichnung für die Elektronik-Grundstufe 6103 C. Das Mikrocomputer-System wurde von Quelle nicht angeboten. Hier sollten Sammler also genau aufpassen, was zum Verkauf steht.
Kassettenrecorder zum Speichern und Laden von Daten und Programmen.
Zur Stromversorgung hat dem Mikrocomputer Master Lab bereits ein Steckernetzteil beigelegen. In den Experimenten der Anleitung erfolgt die Spannungsversorgung der Experimentierbox B aus dem Spannungsregler des Mikrocomputers. Dazu ist also keine weitere Stromversorgung erforderlich.
Für umfangreichere Aufbauten auf der Experimentierbox B wird jedoch die Anschaffung eines zusätzlichen Netzgerätes empfohlen. Beispielsweise der Netzadapter 6155 aus der Elektronik-Serie.
Ebenso ist ein Batteriebetrieb denkbar. Dann müsste aber zunächst ein Batteriekasten für 6 Babyzellen zum einlegen in die Experimentierbox angeschafft werden. Der korrekte Anschluss des Batteriekastens ist beispielsweise in der Anleitung zum Elektronik Basis Lab nachzulesen.
Nichts bekannt!
Katalogabbildungen | ||
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6400 Katalog 1983 |
6400 Katalog 1983 |
6400 Katalog 1983 |
Aus der Anleitung | ||
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MC 6400 |
Master Lab |
Platine |
Diese Ampelplatine wurde am LI Hamburg zusammen mit dem MC 6400 und der Erweiterungsplatine verwendet. | |
Auf der Lötseite enthält die Ampelplatine viele Änderungen. Ein Schaltbild vom Originallayout und nach der Umverdrahtung habe ich bereits erstellt. Bei Interesse bitte anfragen! | |
Die eckigen Leiterbahnen und die Nummer auf der Platine zeigen, dass die Platine aus den letzten Philips Bausätzen, ab etwa 1980, stammt (Serie EB). Die Blinkschaltung aus dem LE 1350 von 1980 hat auf der Platine die Nummer 3491616. Die Platine vom ET 1 aus 1981 hat die Nummer 3491618. Ältere Bausätze haben ein ganz anderes Leiterbahnbild und keine Nummer. | |
So sollte die Ampelplatine über die Erweiterungsplatine mit dem MC 6400 verbunden werden. Auf dem Foto fehlt die Steckerleiste der Ampelplatine. Wofür die Ampelplatine ursprünglich gedacht war, ist mir nicht bekannt. Das Foto zeigt außerdem ein weiteres Exemplar der Erweiterungsplatine. | |
Diese Platine hat auf der Unterseite keine Inventarnummer. Die Leiterbahnführung lässt erkennen, dass es wohl keine Serienproduktion aus dem Hause Philips ist. Auch zu dieser Platine habe ich ein Schaltbild erstellt. Bei Interesse bitte anfragen! |
Die Anleitung zum Microcomputer Master-Lab 6400 beschreibt in 19 Kapiteln die Funktionsweise und Programmierung eines Mikroprozessors. Im 20. Kapitel sind die Lösungen zu den Übungsaufgaben und im Anhang befinden sich Übersichten mit wichtigen Zusammenfassungen. Trotz der sehr ausführlichen Anleitung, die selbst vor der Behandlung von Interrupts nicht zurückschreckt, wird nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten des eingebauten Mikroprozessors erklärt. Insbesondere fehlt die Behandlung der verschiedenen Zeiger-Register und die damit verbundenen Adressierungsarten. Dies war als Erweiterung geplant. Ebenso die Beschreibung der Schnittstellenleiste auf der linken Seite des Computers. Es sind jedoch keine Erweiterungen erschienen. Um Anwendern dieses Computers hier ein wenig aus der Patsche zu helfen, habe ich eine Extraseite mit zusätzlichen Informationen aufbereitet.