An der
FH
Deggendorf wurde im Fachbereich Elektrotechnik ein Spektrumanalysator aus
Baukastenteilen entwickelt. Als Basis kam eine EE 1007/2007 Bildröhreneinheit,
bzw. ein entsprechender Nachbau zum Einsatz. Das Projekt wurde von Daniel
Hageneder unter der Leitung von Dr. Josef Kölbl
bearbeitet.
Die Spektrumanalyse ist ein interessantes Fachgebiet, das aber von Philips in
der Anleitung zur Bildröhreneinheit ausgelassen wurde. Selbst der
Sprachanalysator aus Kapitel 8.8 ist ein Oszilloskop im Yt-Betrieb (Amplitude
über Zeit). Von einem echten Spektrumanalysator wird dagegen eine Anzeige im
Yf-Betrieb (Amplitude über Frequenz) erwartet. Beide Darstellungsarten sind
durch die Methoden der
Fourier-Transformation
ineinander umwandelbar. In modernen FFT-Analysatoren werden die digitalisierten
Signale tatsächlich nach diesem Verfahren berechnet (FFT = Fast Fourier
Transformation). Daneben haben sich Geräte bewährt, die nach dem
Überlagerungsprinzip arbeiten. Dieses Prinzip ist in der Elektronik durch die
Schaltungstechnik der Superhet-Empfänger allgemein bekannt und wird auch im
Spektrumanalysator der FH Deggendorf angewandt. Als Einstieg in diese Thematik
sei der Fachbericht
Magie
der Spektrumanalyse von
Hameg
empfohlen. Dieser Aufsatz ist auch ohne Kenntnisse der höheren Mathematik lesbar
und macht so den hohen didaktischen Stellenwert des Spektrumanalysators der FH
Deggendorf deutlich.
Erstes Zwischenergebnis war ein
Tiefsetzsteller
für die Bildröhrenheizung. Die Platine ist nur 42 mm x 25 mm groß und regelt
eine Eingangsspannung von ca. 12 Volt auf die erforderliche Heizspannung von 6,1
Volt herunter. Durch den hohen Wirkungsgrad von > 90 % ist sichergestellt, dass
nur der Heizfaden in der Bildröhre heiß wird. Bei
National
Semiconductor gibt es eine Internet-Seite zur Technik der Tiefsetzsteller
(engl. Buck-Converter).
Die komplette Bildröhreneinheit wurde erfolgreich nachgebaut. Für den
Schuleinsatz wurde jedoch ein größeres Gehäuse angefertigt und Anschlüsse für
Laborstecker vorgesehen. Die
Hochspannungserzeugung
funktioniert! Die Geheimnisse um den Trafo sind gelüftet.
Die Schaltung wurde noch leicht modifiziert, damit das Summen des Trafos
aufhört und die Hochspannung(en) mit einem Poti einstellbar sind. Diese
Modifikation hat auch
Oliver
Scholz in den Nachbau seiner Bildröhreneinheit übernommen. Helligkeit,
Ablenkung, Kontrast usw. funktionieren wie bei der Philips-EE1007-Einheit.
Als erste Mischstufe wurde zunächst der weit verbreitete TV-Tuner vom Typ
UV916 von Digital- auf Analogbetrieb umgebaut. Der auf der Web-Seite
www.ws-tuner.com
vorgestellte
UV1315
soll hierfür sogar noch besser geeignet sein. Der Tuner wurde auch als Ersatz
für den EE 2008 Kanalwähler im Fernsehempfänger verwendet. Hier ein Foto vom
Laboraufbau und vom Fernsehempfang des ORF.
In der endgültigen Version des Spektrumanalysators wurden die Mischstufen jedoch aus industriell gefertigten Filterbausteinen aufgebaut. Die Bezugsquellen werden in der Diplomarbeit genannt. Zusätzliche Informationen von der Begleit-CD zur Diplomarbeit können aus dem Kasten abgerufen werden. Zur Anzeige der entpackten Dateien sind entsprechende Viewer (BRD, PDF, PPT, etc.) erforderlich.
Am 8.12.2004 hat Daniel Hageneder seine Diplomarbeit an der FH Deggendorf in
einem sehr informativen Vortrag erläutert und den Spektrumanalysator im
praktischen Einsatz demonstriert. Ich bin bin über die Zusendung der
Diplomarbeit sehr erfreut und wünsche Herrn Hageneder einen erfolgreichen Start
ins Berufsleben bei der
Fa.
Willtek.
Der letzte Satz im Kapitel 6 der Diplomarbeit weckt Neugier auf weitere geplante Arbeiten an der FH Deggendorf:
Dieses Projekt wird demnach in Zukunft weitergeführt werden, wobei auch noch mit anderen praktischen Dingen, wie der Neuauflage des von Philips in EE1007 vorgestellten Oszilloskops zu rechnen ist.